Verantwortungsvoller Umgang mit der Ressource Papier und anderen Einmalwaren

Im Auftrag der Umweltverwaltung hat das Studienbüro EcoConseil s.à r.l. eine Studie durchgeführt, welche verschiedene Alltagsprodukte aus Papier, Feuchttücher aber auch Verpackungen für Lebensmittel im Allgemeinen und Gentränkeverschlüsse unter die Lupe nimmt. Darin wird nicht nur der Verbrauch in Luxemburg untersucht, sondern auch Alternativen aufgezeigt und praktische Tipps für einen bewussten Umgang mit solchen Produkten im Alltag gegeben. Die Studie bietet zudem eine Übersicht über gängige Umweltlabels im Papierbereich, welche gute Entscheidungshilfen beim Einkauf bieten. 

Papier

Druckerpapier, Schreibpapier, Toilettenpapier, Küchenpapier …. viele dieser Produkte sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. In Luxemburg verbraucht jeder Einwohner zwischen 279kg und 423kg Papier pro Jahr. Doch obwohl weltweit rund 57% der Papiererzeugnisse aus Altpapier gewonnen werden, wird etwa jeder 6. gefällte Baum zu Papier verarbeitet und die Papierindustrie verbraucht pro Tonne etwa so viel Energie wie die Stahlindustrie. In jeder diese Produktkategorien gibt es große Unterschiede, was den "ökologischen Fußabdruck" eines Produktes betrifft. Deshalb ist es umso wichtiger, verantwortungsvoll mit der Ressource Papier umzugehen. In einigen Fällen kann man auf papierlose Alternativen zurückzugreifen, in anderen Fällen kann man weniger Papier verbrauchen und beim Einkauf und der Entsorgung auf einige Dinge achten.

Ein paar einfache Tipps für den Alltag:

  • Recyclingpapier kaufen - 100% Recyclingpapier erkennt man am blauen Engel.
  • Labels wie das Ecolabel, PEFC und FSC zeichnen Produkte aus nachhaltiger Forstwirtschaft aus.
  • Belege, Rechnungen, Kontoauszüge digital zusenden lassen und verwalten – viele Geschäfte und Institute bieten bereits "paperless" Varianten an.
  • Adressen auf Briefumschläge schreiben, anstatt Aufkleber zu verwenden.
  • Papier mehrmals benutzen und Rechnungen, Briefumschläge, Rückseiten von Dokumenten usw. als Notizzettel nutzen.
  • Ausdrucke auf das nötigste beschränken und unbedingt "doppelseitig" drucken.
  • "Weich" statt "superweich": Toilettenpapier mit diesen Aufschriften verkaufen sich vor allem gut, sind aber nicht unbedingt nötig.
  • Duftendes, farbiges Papier enthält viele chemische Zusatzstoffe, die in unsere Umwelt gelangen können.

Aufgepasst: MTH steht für Mixed Tropical Wood und kann ein Indiz dafür sein, dass das Holz illegal aus Urwäldern gewonnen wurde, deswegen unbedingt meiden. 

Feuchttücher

Ein Feuchttuch ist ein mit Flüssigkeit bzw. Lotion und Zusatzstoffen getränktes Tuch, das zur Körperpflege, Desinfektion, Haushaltspflege oder Erfrischung verwendet (und dann weggeworfen) wird.

Ein paar Tipps:

  • Feuchttücher sollten nur dann benutzt werden, wenn unbedingt nötig, zu Hause sollte man auf Stofflappen zurückgreifen
  • Feuchtes Toilettenpapier nie über die Toilette entsorgen. Es beinhaltet synthetische Fasern, welche sich nicht zersetzen und Abflüsse und Kläranlagen verstopfen

Verpackungen für haltbare Lebensmittel

Für Lebensmittelverpackungen (und Heimtierfutter) fallen in Luxemburg pro Einwohner etwa 82 kg Verpackungsabfall im Jahr an. Im Lebensmittelbereich erfüllen solche Verpackungen mehrere wichtige Funktionen, weswegen sie oft schwer zu vermeiden sind. Neben dem Transport und dem Handling enthalten sie auch wichtige Informationen zu Nährwert und Zusammensetzung des Produkts. Einige Tipps gibt es dennoch, vor allem für haltbare und trockene Lebensmittel:

  • Die beste Verpackung ist keine Verpackung: lose einkaufen, wenn möglich.
  • "Mogelverpackungen" vermeiden: Verpackungen, die viel Luft umschließen, täuschen nicht nur den Verbraucher, sondern produzieren auch unnötig viel Abfall.
  • Einfache Verpackungen, die nur aus einem Material bestehen lassen sich besser recyclen.
  • Verpackungen mit unnötigen Accessoires vermeiden.

Deckelverschlüsse von Getränkeflaschen

Flaschenverschlüsse sind unter den Top 5 der an Stränden gefundenen Gegenstände. Damit sind sie nicht nur eine Gefahr für Mensch und Tier, sondern verbleiben auch Jahrzehnte bis Jahrhunderte dort. Auch Verschlüsse haben einen mehr oder weniger großen "ökologischen Fußabdruck". Grundsätzlich gilt: Je komplexer ein Verschluss ist und je mehr verschiedene Materialien er enthält, umso schwieriger und unwahrscheinlicher ist sein Recycling.

Schraubverschlüsse von Mehrwegflaschen sollen bei der Rückgabe auf den Flaschen bleiben, sie werden beim Abfüller gesammelt und einem Recycling zugeführt. Ansonsten können die meisten Verschlüsse über den blauen (grünen) Sack recycelt werden. Korken können zu hundert Prozent recycelt werden, wenn sie an einer Sammelstelle erfasst werden. Glasstopfen können (idealerweise ohne Dichtung) im Glascontainer eingeworfen werden.

 

Die ganze Studie finden sie auf: www.emwelt.lu

 

Pressemitteilung des Umweltamtes

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