Sperrmüllanalyse 2019/2020

Seit 1994 wurde die Sperrmüllanalyse bereits 5-mal von der Umweltverwaltung durchgeführt. Die aktuelle Studie soll vor allem Aufschluss geben zur Sperrmüllmengenentwicklung im Zeitraum 2014-2019. Im Detail soll abgeschätzt werden wieviel Sperrmüll 2019 angefallen ist und wie er sich zusammensetzt, dabei soll ein besonderes Augenmerk auf die wiederverwendbaren Gegenstände gelegt werden.

Für die Studie wurden stichprobenartig Proben in 22 Gemeinden vorgenommen [Bettembourg, Dudelange, Contern, Hesperange, Habscht (Hobscheid), Kaërjeng, Kayl, Luxembourg, Mondercange, Niederanven, Pétange, Roeser, Rumelange, Sandweiler, Schifflange, Schuttrange, Steinsel und Weiler-la-Tour], sowie in 5 Recyclingparks (STEP-Bettembourg/Dudelange, Hein Bech-Kleinmacher, SIDEC-Fridhaff, SIGRE-Muertendall, SICA-Kehlen).

Die beprobten Gemeinden wurden anhand verschiedener Kriterien festgelegt wie unter anderem der Bevölkerungsdichte, der Abfuhrorganisation und -frequenz und dem Vorhandensein von Sperrmülltaxen.

Vor Ort wurden die einzelnen Sperrmüllbereitstellungen hinsichtlich ihrer Materialzusammensetzung gesichtet. Dabei wird jede aufgenommene Sperrmüllbereitstellung fotographisch dokumentiert. Aufgrund dieser Datenaufnahme wurde die Wiederverwertbarkeit der Materialien der einzelnen Abfälle analysiert.

Studienergebnisse

Die Studie hat die in Grafik 1 dargestellte Zusammensetzung des in 2019 über die öffentliche Abfuhr entsorgten und endbehandelten Sperrmülls in Gewichtsprozenten ergeben.

Dabei sind rund 85 Gewichtsprozent auf 4 Kategorien entfallen: Holz, Polstermöbel, Matratzen und optisch nicht differenzierbare Abfälle (Abfälle die vorwiegend in Säcken und Kisten bereitgestellt wurden und so nicht augenscheinlich identifiziert werden konnten.

Wiederverwendbarkeit

Das größte Potenzial im Hinblick auf eine Wiederverwendbarkeit gibt es bei den Holz- und Polstermöbeln. Der Gesamtanteil an wiederverwendbarem Mobiliar und Spielsachen beträgt im Sperrmüll, der über die öffentliche Abfuhr erfasst wird, rund 12%. Bei der Anlieferung im Recyclingpark ist der prozentuale Anteil mit rund 6,9% deutlich geringer, da Holz und Metall im Recyclingpark getrennt erfasst werden. Des Weiteren gibt ist in mehreren Recyclingparks einen Secondhandshop, in denen Gebrauchtwaren interessierten Bürgern für eine weitere Nutzung angeboten werden – diese Produkte entfallen demnach.

Tendenz 2014 bis 2019

Die Entwicklung der Prokopf-Sperrmüllabfälle (durch öffentliche und nicht-öffentliche Abfuhren sowie Privatanlieferungen) von 2014 bis 2019 in den Syndikaten hat sich wie in Grafik 2 entwickelt.

Generell konnte festgestellt werden, dass die Sperrmüllmenge pro Kopf in der Bevölkerung um rund 20 bis 30% reduziert hat seit 2014. Die Analyse der Sperrmüllmengen in der Gesamtbevölkerung ergibt ebenfalls eine Reduzierung der Sperrmüllabfälle: während die Wohnbevölkerung in dem Untersuchungszeitraum um rund 11,7% angestiegen ist, ist das Sperrmüllaufkommen um 11,8% gesunken.

Mögliche Massnahmen

Um diesen Trend fortzusetzen ist es sinnvoll die getrennte Erfassung und Verwertung sperriger Abfälle kontinuierlich auszubauen, sowie die Sperrmüllabfuhr (Haus-zu-Haus-Sammlung) auf Abruf umzustellen und die Leistung verursacherbezogen zu verrechnen.

Wichtig wäre auch die Erfassung der sperrigen Abfälle in den Recyclingparks nur unter Aufsicht durchzuführen und die Fraktionen möglichst so zu sortieren, dass sie später erneut verwertet werden können. Zudem sollte für die Sperrmüllanlieferungen im Recyclingpark eine Taxe erhoben werden, wie es im Gesetz vorgesehen ist. Nicht verwertbare Abfälle, welche in den Recyclingpark in Säcken angeliefert werden, sollen nicht dem Sperrmüll zugeführt werden, sondern geöffnet und sortiert werden bevor sie einer Entsorgungs- oder Verwertungsschiene zugeteilt werden.

Zirka 64,3% der Abfälle, die über die öffentliche Sperrmüllabfuhr erfasst und entsorgt wurden, könnte über andere Verwertungs- und Entsorgungswege behandelt werden – demnach müssten eigentlich nur 35,7% der Abfälle über die Sperrmüllabfuhr entsorgt werden.

Pressemitteilung der Naturverwaltung

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