ECOBOX – méi laang genéissen

©AEV
Präsentation der Ecobox

Das neue Mehrwegsystem in Luxemburg

Der neue Abfallwirtschaftsplan hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensmittelverschwendung deutlich zu reduzieren um die Lebensmittelabfälle insgesamt um 50% zu senken bis 2022. Dabei kommt neben der Verringerung der Haushaltsabfälle auch der Kooperation mit der Gastronomie eine wichtige Bedeutung zu. Bisher fehlte jedoch ein national standardisiertes System, das sowohl dem Betrieb, als auch dem Gast die Mitnahme von Speisen erleichtert.

Um diese Ziele zu erreichen, müssen praktische Maßnahmen ergriffen werden. Hierzu wurde das Projekt „ECOBOX - Méi lang genéissen“ ins Leben gerufen, um gezielt gegen die Lebensmittelverschwendung anzugehen. Die Grundprinzipien dieses Projektes wurden bereits im Abfallwirtschaftsplan verankert und jetzt anhand einer durchgeplanten Logistik auf mehreren Ebenen umgesetzt.

Mit der ECOBOX, die im Auftrag des Nachhaltigkeitsministeriums von der Superdreckskëscht entwickelt und in Kooperation mit Horesca umgesetzt wird, können Gäste Speisen bzw. nicht aufgegessenen Speisen mit nach Hause nehmen und zu einem späteren Zeitpunkt genießen. Dabei wird die Umwelt geschont, denn durch das mehrmalige Nutzen der ECOBOX können unzählige Einwegverpackungen eingespart werden. Dies führt zu einer Reduzierung des Abfallvolumens, da nicht nur weniger Verpackungen, sondern gleichzeitig auch weniger Lebensmittel weggeworfen werden. Der Gastronomiebetrieb kann mit ökologischem Handeln werben, neue Kunden gewinnen bzw. bestehende an sich binden.

Wie funktioniert das System?

  • Teilnehmende Betriebe werden mit einer ausreichenden Anzahl von ECOBOXen ausgestattet und leisten eine Vorauszahlung in Höhe von 5 € pro Behälter. (Mindestmenge: 20 Stück)
  • Die gelieferten ECOBOX’en werden im Restaurant professionell gereinigt.
  • Für die Pfandgebühr von 5€ kann der Gast in den teilnehmenden Restaurants eine ECOBOX  erhalten und sein Essen mitnehmen.
  • Der gereinigte Behälter kann nach der Benutzung in einem der teilnehmenden Betriebe abgegeben werden. Der Gast erhält die Pfandgebühr von 5€ zurück oder kann die ECOBOX tauschen und erneut Essen mitnehmen. (Mitgebrachte ECOBOX’en dürfen nicht einfach wieder aufgefüllt, sondern müssen durch eine professionell gereinigte ECOBOX ausgetauscht werden.)
  • Die gebrauchten ECOBOXen werden im Restaurant erneut für die weitere Benutzung professionell gereinigt.
  • Die ECOBOX kann so immer wieder benutzt werden, so dass unzählige Einwegverpackungen eingespart werden können.
  • Defekte ECOBOXen können vom Restaurant gegen neue Behälter getauscht werden. Diese werden zum Produzenten zurückgeschickt und können wieder als Rohstoff für neue Produkte eingesetzt werden.
  • Benötigt das Restaurant weitere ECOBOX’en, so können diese nachbestellt werden.
  • Sind zu viele ECOBOX‘en zurückgekommen, so können diese von der SuperDrecksKëscht® zurück genommen werden und das Restaurant erhält die entsprechende Pfandgebühr (5€/Behälter) zurück.

Welche Vorteile haben Gastronomiebetreiber?

  • Große Akzeptanz von Kunden gegenüber Mehrwegsystemen (Circular Economy)
  • Kundenbindungseffekt
  • Positives, „grüneres“ Image durch weniger Abfall
  • Ständige Anschaffung von Einwegverpackungen entfällt
  • Zusätzlich werden Kunden über Werbung auf die teilnehmenden Restaurants aufmerksam gemacht (Radiospots & Internet-Plattform)

Die ECOBOX ist aus Kunststoff (Schale: PBT = PolyButylenTerephthalat, Deckel: PE  = PolyEthylen). Dieser ist speziell für die Aufbewahrung von Lebensmitteln bestimmt. Die ECOBOX wird in 2 Größen mit einem Volumen von 1000 ml und einem von 500 ml angeboten. Die Behälter sind spülmaschinenfest, mikrowellengeeignet (ohne Deckel) und temperaturbeständig von -20°C bis +100°C. 

Das Projekt ECOBOX startet im Zentrum Luxemburg und wird anschließend auf weitere Regionen ausgedehnt, abhängig von der Anzahl an Restaurants, Kantinen oder Take-Away-Anbieter die sich am Projekt beteiligen möchten. Allerdings muss beachtet werden dass, um den Hygienevorschriften zu entsprechen, sichergestellt werden muss, dass die teilnehmenden Betriebe über eine professionelle Spülvorrichtung verfügen.

Interessierte Betriebe können sich unter der Email-Adresse info@ecobox.lu melden und erhalten dann weitere Informationen.

Zum Start des Projektes nehmen die folgenden Restaurants teil:

  • Gourmandises permises
  • Glow sàrl
  • Flowers Kitchen (Tasty sarl)
  • Beet
  • Oak
  • Casa Fabiana

Zusätzlich ist auch ein Besteckset-to-go erhältlich, welches dem Gast angeboten werden kann. (Verkaufspreis: 10€)

Weitere Details finden Sie unter www.ecobox.lu

Rund um die Lebensmittelverschwendung

Die Studie zu den Lebensmittelabfällen in Luxemburg hat eine Gesamtmenge von 68.000 Tonnen Lebensmitteln ergeben, die jedes Jahr von Gastronomie, Handel, Großküchen und Privathaushalten entsorgt werden. Das entspricht rund 124 kg pro Einwohner pro Jahr. Dabei wären rund 46 Prozent der Lebensmittelabfälle in Luxemburg vermeidbar. Allein über die Restmülltonne werden jährlich etwa 10.640 Tonnen Lebensmittelabfälle im Jahr entsorgt, was etwa 3 gefüllten Müllwagen pro Tag entspricht. Im Jahr 2019 wird die Studie zum Aufkommen der Lebensmittelabfälle erneut ausgeführt.

Zum letzten Mal aktualisiert am